Diamanten
Zum ersten Mal einen Diamanten kaufen? Meist geschieht das beim Verlobungsring oder bei den Trauringen. Diamanten sind die edelsten Edelsteine der Welt, jeder einzelne Stein ist Millionen von Jahre alt und ein Diamant ist das härteste Element der Erde. Doch gibt es Diamanten in unterschiedlichster Qualität. Lasst Euch also keinen Bären aufbinden – wir geben Euch gern ein paar Hintergrundinfos und Tipps an die Hand. Denn Diamanten kaufen ist Vertrauenssache. Wir beraten Euch gern.
Entstehung und Entdeckung der Diamanten
Seit Jahrtausenden begeistern Diamanten die Menschheit, die vermutlich ältesten Funde sind aus dem 4. Jahrtausend vor Christus bekannt. Die Entstehung der Diamanten fand bereits vor Milliarden von Jahren im glühenden Inneren unserer Erde statt. Vereinfacht erklärt setzte sich Kohlenstoff unter dem extrem hohen Druck zu besonders stabilen Kristallgittern zusammen. Vulkanausbrüche beförderten die glasklaren Rohdiamanten an die Erdoberfläche. Als wertvoll und besonders galten sie schon immer. Das man die besonders harten Rohdiamanten auch bearbeiten kann, haben unsere Vorfahren erst im 13. Jh. n. Chr. herausgefunden. Und erst um 1910 entwickelte man den perfekt funkelnden, facettenreichen Brillantschliff. Die Faszination der Diamanten hält bis heute an. Jeder Diamant ist ein Zeitzeuge unserer Erde. Entsprungen aus dem Herzen unseres Planeten. Im Ehering symbolisieren Diamanten die Unvergänglichkeit der Liebe.
Eigenschaften von Diamanten
Der Diamant ist das härteste Material unserer Erde. Auf der berühmten Härteskala nach Mohs steht der Diamant an oberster Stelle. Er hat den allerhöchsten Härtegrad 10. Das bedeutet, kein anderes Material auf unserem Planeten ist härter. Und kein anderer Edelstein beeindruckt die Menschheit mehr als ein Diamant. Jeder Diamant besitzt einen Hauch von Magie. Mit seiner faszinierenden Klarheit, seiner unvergleichlichen Härte und seiner Seltenheit ist bereits ein Rohdiamant sehr wertvoll. Mit dem perfekten Schliff erhält er eine unvergleichliche Brillanz und steigt in seinem Wert.
Unvorstellbar: Graphit ist einer der weichsten Stoffe aus Kohlenstoff und der Diamant ist einer härtesten Zusammensetzungen aus Kohlenstoff. Beinahe unvorstellbar, dass beide im weitesten Sinne aus Kohlenstoff bestehen. Und auch Carbonfasern basieren auf Kohlenstoff. Ein Ring aus Carbon ist leicht und hat eine hohe Festigkeit. Der moderne Werkstoff wird als Trauring gern mit einem klassischen echten Diamanten kombiniert. Carbon als moderne Verbindung mit Kohlenstoff kombiniert mit einem Diamanten – einer natürlichen, Millionen von Jahren alte Verbindung aus Kohlensoffatomen. Welch ein wundervoller Kontrast aus Moderne und Geschichte unserer Welt.
Die 4 Cs – die Qualität geschliffener Diamanten wird in 4 Segmenten unterschieden
Diamanten sind Naturelemente: Farbe, Reinheit und Größe sind naturgegeben. Doch woran erkennt man einen hochwertigen Diamanten? Ein kristallklarer Rohdiamanten mit einem hohen Gewicht ist überaus wertvoll, weil er wirklich selten ist. Doch erst der Schliff macht den Diamanten perfekt. Der Schliff verleiht dem Stein seine Brillanz. Große Diamanten werden deshalb lange begutachtet, bevor sie ihren perfekten Schliff erhalten. Es gilt, dem Stein mit geringem Materialverlust ein perfekt feuriges Glitzern zu entlocken.
Jeder Diamant wird nach folgenden 4 Qualitätsmerkmalen bewertet:
Gewicht in Karat (Carat weight)
Die Diamantgröße wird nach Karat-Gewicht bestimmt. So steht das Kürzel 1,0 ct. für 1 Karat Diamant, welches 0,2 Gramm entspricht. Oder umgekehrt 1 Gramm sind 5 Karat. Der Ursprung der Karat-Gewichtseinheit: 1 Karat entspricht dem Gewicht eines getrockneten Johannesbrotkernes. Diese Maßeinheit stammt noch aus der Antike. Da große Diamanten weitaus seltener sind, steigt der Preis eines Diamanten im Vergleich zu Größe exponentiell an.
Reinheit (Clarity)
Die Reinheit von Diamanten wird in elf Grade unterschieden. Es gilt, je besser der Reinheitsgrad klarer, desto hochwertiger. Lupenreine Diamanten sind mit Abstand am beliebtesten und auch am wertvollsten. Ihre Brillanz ist einzigartig, ihr Funkeln unvergleichlich feurig. Selbst bei 10-facher Vergrößerung weist ein lupenreiner Diamant keine Einschlüsse (innere Verunreinigungen) auf. Aufgepasst: Bei günstigen Schmuckstücken werden oft Diamanten in minderer Reinheit eingesetzt. Kleine Einschlüsse sind mit dem bloßen Auge nicht erkennbar, sie mindern jedoch die Strahlkraft des Diamanten. Wir beraten Euch gern kompetent.
Farbe (Colour)
Der farblose beziehungsweise weiße Diamant ist mit Abstand am beliebtesten. Die Farbe Wesselton (Weiß) und die Farbe Top-Wesselton (feines Weiß) sind bei Schmuckdiamanten weit verbreitet. River + (hochfeines Weiß) gilt als reinste Farbe von Diamanten. Alle drei haben eine hohe Lichtdurchlässigkeit und begünstigen die Brillanz und das Funkeln eines geschliffenen Diamanten. Wissenswert: Selbst stark farbige Diamanten, sogenannte Fancy-Diamanten, gelten heutzutage als extravagant und einzigartig. Demnach können seltene Fancy-Farben, wie ein goldener oder gelber Diamant oder auch ein blauer Diamant utopisch hohe Preise erzielen. Weltweit am verbreitetsten und beliebtesten sind jedoch nach wie vor farblose beziehungsweise weiße Diamanten. Vor allem bei Verlobungsringen und Trauringen.
Schliff (Cut)
Jeder Diamant sollte einen perfekten Schliff haben. Denn wirklich jeder Diamant ist einzigartig und hat einen perfekten Schliff verdient. Ein guter Schliff verleiht dem Stein seine Form. Jede Diamantschliffart hat ihren Reiz. Princess-, Baguette- oder Trapezschliff gehören mit zu den bekanntesten Schliffformen. Herausragend bleibt jedoch der Brillant. Mit seinen 57 Facetten funkelt ein Brillant unvergleichlich schön. Krönt ein echter Brillant einen Ehering so ist das Funkeln unvergleichlich. Merkt Euch also: das feurige Funkeln erreicht jeder Diamant erst durch einen guten Schliff.
Verwendung von Diamanten
Die Vorzüge von Diamanten werden heute vielseitig eingesetzt. Aufgrund ihrer Härte begegnet man Diamanten überall im Alltag: beim Diamantmahlwerk in Kaffeemaschinen, Diamantwerkzeuge, Diamantschliffe, etc.
Der Diamant als Werkzeug
Da ein Diamant härter ist als jedes andere Material unserer Erde, kann er mühelos Kristall und sogar Granit schneiden. Bei Werkzeugen hat sich deshalb der Einsatz von Diamanten etabliert. Diamantwerkzeuge sind vielfältig einsetzbar und haben aufgrund ihrer Stabilität und Langlebigkeit deutliche Vorteile. Im Werkzeugbau wird weitestgehend mit synthetischen Diamanten gearbeitet.
Der Diamant in der Augenoptik
Diamanten können perfekte Schliffarten erzeugen. Auch Brillengläser werden heute zumeist mit Präzision-Diamantschleifscheiben gefertigt.
Der Diamant als Schmuckstein
Der Diamant gehört zu den meist verarbeiteten Edelsteinen in Schmuck. Dann kein Stein ist wertvoller und begehrenswerter als ein Diamant. Besondere Fassarten lassen einen Diamant unvergleichlich funkeln. Ein Ring mit einem auffälligen Diamanten gehört zu den begehrtesten Schmuckstücken. Der Grund dafür ist ganz einfach zu erklären: einen Ring hat man selbst jeden Tag im Blick und kann sich somit täglich über das Feuer des Diamanten freuen. Denn mal ehrlich: Welche Frau träumt nicht davon, einmal einen 1-Karäter-Diamantring am Finger tragen zu dürfen.
Die größten und bekanntesten Diamanten der Welt
Der "Golden Jubilee", ein goldgelber Diamant mit 545,67 ct., ist der größte geschliffene Diamant der Welt.
Doch der Cullinan war der größte jemals gefundene Rohdiamant. Er wog 3.106,75 ct (621,35 g). Dieser 1905 gefundene Rohdiamant wurde für den Schliff in neun Teile geteilt. Der größte Teil, der Cullinan I, hat 530,20 ct und ist ins königliche Zepter von König Edward VII. eingearbeitet, kann aber auch separat als Anhänger getragen werden. Er wird auch "der große Stern von Afrika" genannt.
Der Koh-i-Noor ist einer der bekanntesten weltweit größten, farblosen Diamanten mit einer besonderen Geschichte: Sein erster Schliff war eher unspektakulär und erzeugte wenig Brillanz. Königin Victoria ließ ihn deshalb im 19. Jahrhundert ein zweites Mal schleifen. Mit einem Brillantschliff entlockte sie dem Stein ein sagenhaftes feuriges Funkeln. Der neue Schliff schmälerte das Gewicht des Koh-i-Noor jedoch von 186 ct (37,2 g) auf 108 ct (ca. 21,6 g). Er ziert die Krone von Elisabeth I.
Weitere große farbige Diamanten sind der rosafarbene Draya-I-Noor mit 182 ct, der "Blue Hope", ein blauer Diamant mit 45,50 ct, und der "Dresdener Grüner Diamant" mit 41 ct.
Die Herstellung von künstliche Diamanten
Heute ist die Herstellung von künstlichen Diamanten möglich und hat sich in der Werkzeugherstellung etabliert. Bei Schmuck sind künstliche Diamanten nicht gefragt. Das hat einen Grund. Jeder Diamant ist unserer Erde entsprungen. Ein Rohdiamant ist von Menschenhand unberührt und damit ein Geschenk unserer Erde. Der exzellente Schliff verändert diesen Rohzustand. Das feurige Herz des Rohdiamanten wird zum Vorschein gebracht. Im Schmuckstück tragt ihr somit einen Milliarden Jahre alten Zeitzeugen unseres Planeten. Diamanten gelten als unvergänglich. Im Trauring als Symbol für "unvergängliche Liebe".
Künstliche Diamanten werden in der Regel für Werkzeugherstellungen verwendet. Was wir sehr begrüßen, denn in unserer Vorstellung gehören echte Diamanten in edle Schmuckstücke und nicht in Werkzeuge.